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    Bei der Planwirtschaft, welche oftmals als Zentralwirtschaft bezeichnet wird, handelt es sich um eine Wirtschaftsausprägung, welche versucht die Güter / knappen Produktionsfaktoren zentral zu verwalten / einzuteilen. Entscheidungen über den Einsatz von Ressourcen und Produktionsfaktoren werden hierbei von einer übergeordneten Instanz gefällt.

    Genau in der Zentralisierung der Entscheidungen befindet sich der Unterschied zur freien Marktwirtschaft. In einer freien Marktwirtschaft wird angenommen, dass das dezentrale Handeln der einzelnen freien Akteure essenziel für eine optimal funktionierende Wirtschaft ist. Da jede Person über gewisse Sachen selbst am besten Bescheid weiß, kann durch eine dezentrale Eigenverantwortung und Handeln das Optimum erreicht werden. Anhand eines Marktes, welcher den Preis für Güter / Produktionsfaktoren anhand von Angebot und Nachfrage regelt, kann eine Wirtschaft bestmöglich gelenkt werden.

    Bei einer Planwirtschaft / Zentralwirtschaft wird der Wirtschaftsprozess hingegen vollkommen von einer übergeordneten Instanz gelenkt. In den meisten Fällen ist dies der Staat, welcher zentral Entscheidungen trifft. Die gesamte Wirtschaft / Einsatz von Ressourcen / Produktionsfaktoren ist hierbei durchgeplant. Die Argumente für eine Planwirtschaft sind, dass derjenige, welche die Entscheidungen trifft, anhand des Planungshorizontes Planungssicherheit bewirkt. Durch diese Planungssicherheit sollte eine geringe Arbeitslosigkeit herrschen.

    Eine Planwirtschaft versucht Konjunkturzyklen zu umgehen. Diese werden wirtschaftlich als störend empfunden. Sicherlich wäre es aus wirtschaftlicher Sichtweise einfacher, in einer Wirtschaft ohne Konjunkturzyklen zu leben. Jedoch stellen gerade die schlimmsten Zyklen (Rezession, Depression) die Grundlage für einen neuen Wirtschaftsboom dar. Diese Phasen sind grundsätzlich die innovativsten.

    Es gibt wie bei jeder Wirtschaftsrichtung auch bei der Planwirtschaft einige Kritikpunkte. In der Regel ist sie nur sehr wenig flexibel. Durch diese Tatsache wird die Innovationskraft stark vernachlässigt. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Mangel an Information. Eine zentrale Verwaltung kann nie über die Informationen verfügen, welche zum Beispiel in einer freien Marktwirtschaft vorherrschen. Dort werden alle Individuen in den Entscheidungs- bzw. Informationsprozess mit eingebunden. Genau darauf baut ein weiterer Kritikpunkt auf. Oftmals wird die Selbstbestimmung  bzw. die Demokratie kritisiert. Bei einer Zentralwirtschaft wird die Wirtschaft als gesamtes betrachtet und nicht das einzelne Individuum.